Ölpreisverfall setzt Förderländer weiter unter Druck - DB

Ölpreisverfall setzt Förderländer weiter unter Druck - DB

7 April 2016, 19:00
Vasilii Apostolidi
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Der tiefe Einbruch der Ölpreise setzt seit Mitte 2014 die Wirtschaft vieler Ölproduzenten unter erheblichen Druck. Der derzeit recht hohe Angebotsüberhang beim Öl dürfte nur langsam abgebaut werden, sodass es voraussichtlich bis Mitte 2017 – keine signifikante koordinierte Produktionskürzung der Ölstaaten vorausgesetzt – einen globalen Überschuss auf dem Ölmarkt geben dürfte, erklärten die Marktanalysten der Deutschen Bank.


"Die Ölpreise werden damit bei hoher Volatilität relativ niedrig bleiben.Insgesamt überwiegen aber die positiven Effekte auf die globale Konjunktur, vor allem über den ölpreisbedingten Schub für den privaten Konsum in den Industrieländern und China, die die größten Ölimporteure sind".

"Die goldenden Zeiten der Ölstaaten, als die Ölpreise nördlich der USD 100 je Barrel lagen und die Länder die sprudelnden Öleinnahmen zur Finanzierung von staatlichem Konsum und Investitionen einsetzten, dürften damit vorerst vorüber sein". 

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"Vergleichsweise gut stehen unter den Ölstaaten die Länder da, die in der Vergangenheit verbleibende Überschüsse in Staatsfonds bündelten und international investierten.3 Norwegen (USD 825 Mrd.), die Vereinigten Arabischen Emirate (USD 773 Mrd.), Saudi Arabien (USD 632 Mrd.) und Kuwait (USD 592 Mrd.) verfügen über die Staatsfonds mit dem größten verwalteten Vermögenswerten, die bei einbrechenden Ölpreisen zur Finanzierung von staatlichen Budgetdefiziten verwendet werden können und damit die Binnenkonjunktur unterstützen".

"Der Ölpreis, den die einzelnen Länder für einen ausgeglichenen Staatshaushalt benötigen, liegt für alle Ölproduzenten über dem derzeitigen Niveau von USD 40 je Barrel. Zwischen den Ländern gibt es aber deutliche Unterschiede, die u.a. aus unterschiedlich hohen Förderkosten resultieren. Während Nigeria im Jahr 2016 für einen ausgeglichenen Staatshaushalt einen Ölpreis in Höhe von USD 85 je Barrel benötigt, sind es in Kuwait nur USD 47 je Barrel. Würden die staatlichen Vermögenswerte zur Finanzierung der Budgetdefizite bei schwachen Ölpreisen eingesetzt, wäre dies hypothetisch in Kuwait für die nächsten 122 Jahre möglich und in Nigeria 0,1 Jahre".